Es ist kaum zu glauben. Eben lag da noch so`ne nackige kleine Idee einer halboffiziellen Trinkveranstaltung zur Gegenüberstellung von norddeutschem und schwäbischem (oder badischen, mirsollsrechtsein) Bier und jetzt haben wir sogar schon einen Termin. Und ne Website. Extra. Unglaublich.
Derzeit grübelen wir ob zwingender Formulierungen, die die entsprechenden Brauereien veranlassen sollen, diesen Contest mittels Bier oder auch Trikots, Aschenbechern, Flaschenöffnern etc.pp. zu unterstützen. Jeder bekommt gern mal etwas geschenkt. Ich auch. Aber das kann ich schwer in die Petition schreiben.
Vielleicht sollten wir "trinken für einen guten Zweck"? Leider ist der Kreis der Teilnehmer nicht das typische "Spendenvolk". Das haut nicht hin.
Mein Vorschlag, die entstehenden Fotos nachher an die Brauereien zu verkaufen, wurde eher abgelehnt. Auch dumm. Auf, helft mir! Ich brauche gute Gründe. Heute zumindest.

Dem Thema nicht ganz zugehörig ist meine heutige Feststellung, daß der Milram Fruchtquark "Gewürz-Orange" heute - vielleicht wegen der zeitlichen Näherung oder dem Wetter - schon viel weihnachtlicher schmeckte als noch am Novemberdepressionstag. Ich werde den Selbstversuch weiterführen und von Zeit zu Zeit aktualisieren.
Kommen wir zu dem schöneren Thema: Bier. Aufgrund einigermaßen aktueller Vorfälle entspinnt sich im Hirn die Frage, ob Bier, welches im norddeutschen Raum gebraut wurde, z.B. Astra, auf norddeutsche Organismen wohlwollender reagiert als zum Beispiel das im Schwabenländle gebraute "Tannenzäpfle". Die Gegenprobe ergibt sich von allein: Geht es einem Astra-trinkenden Schwaben anderntags genauso dreckig wie einem Zäpfle-trinkenden Norddeutschen? Verträgt ein Norddeutscher das Zäpfle in Stuttgart besser? Ist es eine Frage der Verdauung oder eine Frage der Höhenmeter?
Diesen Fragen soll auf den Grund gegangen werden. Wir befinden uns bereits in der Planung eines entsprechenden Astra-Zäpfle-Contestes, bei welchem wir am ersten Termin lediglich die gegenseitige Verträglichkeit mit Probanden aus den fraglichen Regionen testen werden. In der Folge wird es ein Rückspiel in Stuttgart geben.
Wir werden diesen Contest bildtechnisch festhalten und die Ergebnisse hier veröffentlichen.
Kritiker dürfen jetzt gern sagen: Das ist ja nur wieder ein an den Haaren herbeigezogener Grund für komatöses Trinken.
Vielleicht haben sie recht.

Wer über dreissig ist und gern Single, hat - wie ich in meinem direkten Umfeld (und leider auch an mir) feststelle, eine stärkere Affinität zu Bier als verpaarte Äquivalente (ohne Kinder). Ich frage mich, woran das liegt. Verändern sich die Geschmacksnerven von Verpaarten? Ist es dual nicht mehr schicklich, Bier zu trinken (wobei ich, genauso wie viele andere, durchaus in der Lage bin, dieses Getränk ohne untunliche Geräusche aus diversen Körperöffnungen zu genießen)? Zeigt man Verantwortungsbewußtsein durch den Bierverzicht?
Muß ich zum Weintrinker mutieren, sobald sich die nächste Beziehung am Horizont abzeichnet?
Mir macht das Angst!

Der November ist erst einen Tag alt. Die gestrige Novemberdepression habe ich nach bestem Wissen und Gewissen ohne Ergebnis hinter mich gebracht und widme mich jetzt wieder meinen eigenen Problemen.
Ganz akut und schwer problematisch: ich bin müde. Wirklich. Furchtbar müde. Ob das auch an der Jahreszeit liegt? Ernähre ich mich falsch? Habe ich einen so langweiligen Job? Schlafe ich zu wenig? Zu viel?
In meinem Hirn randaliert ein Gedanke, der ausgesprochen werden will, obwohl er sich selbst blöd findet:
Bin ich noch im Sommer meines Lebens...oder schon im Herbst? Ist der Herbst gleichzusetzen mit dem frühen Abend eines Tages, an dem ich naturgemäß eher die Horizontale bevorzuge? Bleibe ich jetzt müde? Die ganzen Herbst- und Frühabend-Jahre hindurch?
Und, werde ich am späteren Abend wieder wach? Wie sonst auch? Bekomme ich im Alter noch einmal einen rechten Lebenskick weil ich gelernt habe, ohne Licht auszukommen?
Wann wird das passieren?
Nee.
Bindocherstdreiundreissig.
Schönster Frühsommer von innen. Und heute abend geh ich früher schlafen.

Soeben habe ich meinen ersten Milram Fruchtquark "Gewürz-Orange Winter" gegessen. Obwohl es herbstet!
Mein schlechtes Gewissen ob des jahreszeitlichen Vorgriffs hält sich allerdings in Grenzen, weil der Quark nicht wirklich soo schmackhaft war. Weder im Bauch noch im Kopf machte sich Weihnachtsstimmung breit,
wie die Verpackung des Quarkes jedoch verheißen läßt...
..und worauf ich immer wieder reinfalle.
(Die Hoffnung stirbt zuletzt - ich doof)
So ärgere ich mich ein wenig über das hinausgeworfene Geld und widme mich - jetzt ärgernderweise sehr passend - wieder der jahreszeitlich angemessenen Novemberdepression. Die im übigen jedes Jahr genauso viel verspricht wie die Quarkverpackung. Und genauso wenig hält. Aber es ist der erste November und ich bin im Grunde meines Herzens konservativ.
Schwermut ist zwingend erforderlich. Und weil diese mir ohne starke äußere Gewalteinwirkung fern liegt, beginne ich, mich um diese Zeit intensiv mit meiner nahenden Alterszeit zu beschäftigen. Zum Glück hat man mich Anfang Dezember zur Welt gebracht und mir damit einen hervorragenden Depressionsgrund geliefert. Besonders erfreulich ist jetzt auch, daß ich mich versinglet so langsam auf die hormonelle Supergauzeit einer Frau zubewege. In spätestens zwei Jahren - sofern ich meinen Grundzustand halten kann - wird mir eine Novemberdepression ohne besonderen gedanklichen Aufwand gelingen.
Momentan beschäftigt mich jedoch ein viel beachtlicheres Problem:
Welche kulinarischen Köstlichkeiten wurden in den Siebzigern auf privaten Partys auf dem Buffet gereicht?
Abgesehen von gefüllten Eiern und Käseigeln auf Pampelmusen?
Habt Ihr Ideen?